
Stürmt Tayfun Akin in Startelf?
Zell. Bei Fußballern ist die Wintervorbereitung sicherlich die unbeliebtere Variante, wenn es darum geht, sich fit zu machen für den Ernstfall. Wohl dem, der schneefrei und dazu noch auf Kunstrasen diese Zeit bewältigen kann. So wie West-Bezirksligist SG Zell/Bullay/Alf. Deswegen verwundert es auch wenig, wenn Trainer Özgür Akin vor dem Start am Sonntag um 14.30 Uhr zu Hause gegen die SG Rascheid sagt: “Wir konnten immer trainieren. Ich hoffe, wir sind gerüstet.”
Von Kranken und Verletzten blieben die Zeller ebenfalls weitestgehend verschont. Das Einzige, was nicht nach Akins Geschmack war, das waren die beiden kurzfristigen Testspielabsagen von Türkgücü Wittlich und der SG Vordereifel. “Das war blöd, wir konnten aber nichts daran ändern. Allerdings hatten wir trotzdem vier Tests, in denen ich gut sehen konnte, was los ist”, sagt Zells Trainer. Was er sah, gefiel ihm zumeist, denn einige Akteure drängten sich auf, vor allem einer, den selbst sein älterer Bruder nicht so auf der Rechnung hatte: Tayfun Akin. “Er war die Überraschung der Vorbereitung”, sagt Özgür Akin über seinen jüngsten Bruder, der sich berechtigte Hoffnungen darauf machen kann, gegen Rascheid links in der Viererkette aufzulaufen. “Er hat körperlich viel zugelegt”, weiß Özgür Akin, warum der A-Jugendliche eine echte Alternative für die Senioren ist. Mit Taschken steht ein weiterer Akin-Bruder im Kader. Der wird aber nicht beginnen. Dafür wohl Tim Köhler, der ebenfalls auf sich aufmerksam gemacht hat. War er vor der Winterpause nur sporadisch zum Training und damit zum Einsatz gekommen, hat auch er die komplette Vorbereitung durchgezogen. “Tim ist fit, er hat gezeigt, dass er spielen will”, sagt Özgür Akin, der ihn vermutlich auch spielen lässt. In der Offensive muss nämlich auch etwas passieren, denn Winterabgang Stefan Caspari (acht Tore, zog nach Köln und schloss sich Landesligist Frechen an) fehlt komplett und Likhwa Lehmen (Kur) zumindest noch zum Start. Özgür Akin ist zuversichtlich, dass seine Elf das kompensieren kann.
Obwohl er weiß, dass es nicht leicht wird gegen die Racheider, die als Tabellenvierter mit 28 Punkten einen Zähler und zwei Plätze vor Zell liegen. “Rascheid war immer ein unangenehmer Gegner für uns.” Auch im Hinspiel, das Zell mit 1:0 durch ein Tor von Caspari gewann. Fest steht: Akin möchte mit seiner Mannschaft ähnlich furios in die Saison starten wie im Sommer. Die Flaute vor der Winterpause ist abgehakt. “Nach dem klaren Aus im Pokal gegen Salmrohr war die Luft raus”, gesteht Akin. Diese Luft ist jetzt wieder drin, glaubt der Zeller Trainer: “Die Jungs freuen sich auf das Spiel. Es kann sich schon entscheiden, in welche Richtung es für uns geht.”
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