Zell gewinnt im Traumtor-Spiel mit 5:2

Bullay. Mit einem für die Zuschauer sehr unterhaltsamen Spiel beendeten die Fußballer der SG Zell/Bullay/Alf in der Bezirksliga West auf dem Bullayer Rasen ihre Heimauftritte in der laufenden Saison. Mit 5:2 (1:1) gewann man am vorletzten Spieltag die Partie gegen den Tabellenneunten DJK St. Matthias Trier. Nach den Ergebnissen auf den anderen Plätzen belegt Zell aktuell mit 50 Punkten auf der Habenseite Tabellenrang vier, der Abstand auf den Zweiten SG Ellscheid beträgt lediglich zwei Zähler.

Dabei sah es für die Mosel-SG zunächst alles andere als gut aus. Von Beginn an entwickelte sich ein munteres Spiel zweier Mannschaften, für die es eigentlich um nichts mehr ging. Aber schnell zeigten die Gäste, dass sie nicht gewillt waren, punktlos in die Bistumsstadt zurückzukehren. Vor allem die beiden Stürmer Daniel Lentes und der jetzt in Trier wohnende Bruttiger Marcel Nuszkowski (früher Ellenz-Poltersdorf) wirbelten mit hohem Tempo die Heimabwehr des Öfteren wild durcheinander. Und bald schon war es soweit: Nuszkowski nahm einen langen Ball unbedrängt auf und markierte souverän das 0:1 (9.). Kurz darauf hatten die Gäste die Chance zum Ausbau der Führung. Heimkeeper Dominic Materna konnte einen Hammerfreistoß von Nuszkowski noch soeben retten, Lentes köpfte den Abpraller aber freistehend über den Kasten (13.).

Aber auch Zell hatte seine Möglichkeit, und was für eine: Markus Boos war im Strafraum von Sammy Habte leicht gefoult worden und Schiedsrichter Viktor Baur zeigte zum Unwillen der Gäste auf den Elfmeterpunkt. Neutral gesehen war dieser Pfiff schon eine harte Entscheidung, die Moritz Hoffmann aber nicht verwerten konnte. Er scheiterte an Torwart Marc Hormesch (24.). Aber es ging im Minutentakt brisant weiter. Zuerst scheiterte der sehr agile Jochen Köhler, die fünf Monate alte Tochter Leni war unter den Zuschauern, an Hormesch (25.), dann landete ein abgefälschter Ball von Marcel Michalski am Heimpfosten (26.) und erneut glänzte Materna bei einem Nuszkowski-Freistoß (27.). Der Pausenstand von 1:1 gelang dann Kapitän Dini Hajdari mit einem Traumtor aus gut 25 Metern genau in den Winkel nach Zuspiel von Nils Kiesewetter (35.).

Und mit einem weiteren Traumtor ging es direkt nach der Pause für die wie ausgewechselt auftretende Heimelf weiter. Das war schon zum Zungeschnalzen, wie elegant Markus Boos die Kugel vom Strafraumeck zum 2:1 ins obere Tordreieck zirkelte (52.). Das gelingt ihm auch nicht alle Tage. Dafür gelang ihm aber ein weiterer Treffer, sein 27. in der laufenden Saison, als er einen Ball von Fabian Köhler erfolgreich zum 3:1 einlochte (54.). Sein erstes Tor für ZBA machte dann Innverteidiger Dominik Binz, als er einen Eckball von Kiesewetter zum 4:1 direkt abnahm (71.). Und an diesem nie langweiligen Sonntagnachmittag ging es weiter mit den Sonntagsschüssen. Jochen Köhler zog aus gut 30 Metern einfach ab und versenkte die Kugel zum 5:1 unter der Latte (83.). Auch das siebte und letzte Tor des Tages machte ein Heimspieler. Taschken Akin beförderte den Ball nach einem Trierer Lattentreffer unglücklich zum 5:2-Endstand ins eigene Netz (85.). Nach zwei Gelb-Roten Karten gegen die Gäste beendeten diese das Spiel nur mit neun Mann.

Gästetrainer Franz-Josef Blang hatte deshalb nach dem Abpfiff schnell den Schuldigen für die klare Niederlage ausgemacht: “Von meiner Mannschaft bin ich nicht enttäuscht, dafür aber von dem Schiedsrichter, der uns mit seiner Pfeiferei gegen uns total aus dem Rhythmus gebracht hat. Das war der schlechteste Unparteiische, den ich bisher in der Klasse gesehen habe. Das war eine absolute Frechheit.”

Sein Gegenüber Özgür Akin wollte das nicht kommentieren musste er auch nicht, dafür aber den Auftritt seiner Elf nach seiner Pausenansprache: “In Hälfte eins war Trier einfach spritziger und immer vor uns am Ball. Das habe ich in der Kabine angesprochen und meine Jungs haben das beherzigt. Halbzeit zwei war deshalb das Spiegelbild einer überragenden Saison. Kompliment an meine junge Mannschaft, denn, ehrlich gesagt: Wer hier hat damit vor der Saison gerechnet?”

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